Ein letztes Lätzchen?

Seit 1996 werden bei der Bahn die Triebfahrzeuge nur noch in sogenanntem Verkehrsrot lackiert. Das sind immerhin schon 15 Jahre. Man sollte meinen, dass nach dieser langen Zeit jede Lok mal überarbeitet, renoviert, lackiert oder sonst irgendwie ausführlicher bearbeitet / geprüft wird. Auch im Hinblick auf ein einheitliches “Corporate Identity” sollte doch das Ziel sein die Loks in einer einheitlichen Farbe zu präsentieren. Bisher dachten wir, dass das tatsächlich auch erfolgt ist.

120'er mit Lätzchen

Um so überraschter waren wir, als uns vor kurzem diese Lok der Baureihe 120 im Hauptbahnhof begegnete – trägt sie doch noch immer ihr seit den 1980er Jahren gültiges Farbdesign mit weißem Lätzchen… Wurde die Lok vergessen? Muss die Bahn nun sogar beim Farbkleid sparen? Wir wissen es nicht.

Die Meterspur feiert Geburtstag

Was ist “Meterspur” werden sicherlich einige Leser fragen. Aber wenn man die Bilder sieht und unseren Text gelesen hat, ist klar um was es geht. In Stuttgart wurde 1886 nicht nur das Auto erfunden, im gleichen Jahr wurde auch das Straßenbahn-Netz in Stuttgart begründet. Die Spurbreite der Straßenbahn wurde aus wirtschaftlichen Gründen auf einen Meter festgelegt, eine Ausführung auf Normalspur erschien im Hinblick auf die schmalen Gassen und scharfen Kurven zu groß. So entwickelte sich ein umfangreiches Netz, von dem heute noch zwei Strecken übrig geblieben sind:

Die Innenstadtstrecke von Bad Cannstatt zum Hauptbahnhof und die Panoramastrecke zur Ruhbank

Straßenbahn-Sitzpolster in der Kinderecke Modell-Straßenbahn-Anlage die große Straßenbahn

Am 17. und 18.09.2011 feierte das Straßenbahnmuseum nun den 125. Geburtstag der “Meterspur” mit Sonderfahrten der Museumsstraßenbahnen, einigen Modellstraßenbahn-Anlagen und Aktivitäten. Wir waren mit dabei und nutzten die Gelegenheit mal wieder mit der alten “Strambe” zu fahren. Das Museum ist immer wieder ein Besuch wert.

Es fährt kein Bus nach irgendwo

In diesem Jahr feiert das Automobil seinen 125. Geburtstag – dazu finden zahlreiche Sonderveranstaltungen unter dem Motto “Automobilsommer” statt. Eine dieser Veranstaltungen des Stadtmuseum Stuttgart sollte im August und September die Besucher auf eine Reise in die Vergangenheit schicken – Spurensuche nach den ehemaligen Straßenbahnlinien 3 und 8. Beide Straßenbahnen wurden in den 1960er bzw. 70er-Jahren auf Busverkehr umgestellt.

Mit einem historischen Bus sollte es nun eigentlich quer durch die Stadt gehen.

Museums-Busse

Der erste Anmeldeversuch scheiterte, weil angeblich der Anmeldeschluss abgelaufen war. Der zweite Versuch wurde per Email durchgeführt und nie bestätigt, telefonisch war dort aber auch niemand erreichbar. Beim nunmehr dritten Versuch für den 10. September wurde uns am Telefon gesagt, dass die Veranstaltung ausfallen kann, wenn nicht genug Teilnehmer da sind, aber wir werden dann angerufen.

Ein Anruf kam nicht, der Bus aber auch nicht. Die Touristen-Information am Schlossplatz hatte seit 18 Uhr geschlossen und ein großes Schild aufgehängt dass die Busfahrten “Spurensuche” ausgebucht sind. Sollte damit unser Bus gemeint sein? In unserem Unwissen hatten wir dann noch ein Einsatzfahrzeug der SSB befragt, die für uns die Leitstelle eingeschaltet haben und im Betriebshof nachfragten – vielen Dank dafür. Doch dort war kein Museumsbus bekannt, der uns um 19 Uhr am Schlossplatz abholen soll.

Die Dame der Stadtrundfahrt war dann unser letzter Versuch, diese konnte uns zumindest sagen dass sie heute einen alten SSB-Bus gesehen hatte. Aber ob der heute nochmal kommt und ob die Tour stattfindet weiß sie auch nicht. Sie empfahl uns, wegen dem vergangenen Fußballspiel noch ein paar Minuten zu warten, vielleicht war der Bus ja von den heimkehrenden Fans ausgebremst worden und verspätet sich.

Nach knapp einer Stunde Warten brachen wir dann mit dem nächsten Linienbus nach Hause auf und werden uns nun freundlichst an die Stadt als Veranstalter wenden. So wird das mit einem Stadtmuseum nix, wenn ihr die Leute schon vergrault bevor das Museum überhaupt eröffnet wird… Aber vielleicht haben wir auf der Internetseite zur Veranstaltung ja irgendwas übersehen?

Ergänzung vom 13.09.2011:

Nur falls das nicht ganz klar im Artikel raus kam. Unsere Beschwerde richtet sich nicht gegen die SSB – die haben uns vorbildlich geholfen – und auch nicht gegen den Verein SHB, die “nur” den Bus mit Fahrer stellen sollten. Es geht um ein absolut kundenunfreundliches Verhalten der Stadt Stuttgart. Von einem künftigen Stadtmuseum darf man erwarten, dass sie sich damit auskennen wo man Werbung für eine Veranstaltung macht (die ganzen städtischen Medien dürften da wohl kein Problem sein). Wenn man einen kleinen Hinweis auf die Veranstaltung im Internet “versteckt”, darf man sich nicht wundern wenn den niemand findet und sich anmeldet!

Stadtbahn auf Abwegen

Schon lange angekündigt war die Gleis-Sperrung am Charlottenplatz, zunächst nur für die beiden “letzten” Bahnen seit dieser Woche nun bereits ab 20:30 Uhr. Die betroffenen Stadtbahnen nehmen in dieser Zeit einen Umweg über den Hauptbahnhof und meiden die Haltestellen “Charlottenplatz” und “Rathaus”. Bei so langer Vorbereitungszeit sollte man meinen, eine optimale Planung. Doch die Realität sieht etwas anders aus: Die umgeleiteten Stadtbahnen werden an den Haltestellen nicht angezeigt, außer an den beiden gesperrten Stationen gibt es nur dezente Hinweise auf die andere Strecke und es hat offenbar nicht geklappt die U4A und U4B getauften Ersatzlinien sinnvoll zu beschriften – die Bahnen fahren mit der “normalen” Zielanzeige in beide Richtungen.

was macht die U4 am Bahnhof? Hölderlinplatz oder Vogelsang? Gleis 3 und keinen Hinweis

Die an der Staatsgalerie wartenden Fahrgäste der U1, U2 und U4 warteten zunächst vergeblich an “ihrem” gewohnten Bahnsteig – wegen fehlender Durchsage / Ansage hätten einige fast die am äußeren Bahnsteig einfahrende Bahn verpasst, statt die Anzeigetafeln auszuschalten wäre ein Hinweis > Abfahrt an Gleis 3 < sinnvoller gewesen. Mal sehen, ob sich das während der nächsten Tage noch verbessern lässt…

Die Expedition hat begonnen

Wir haben in dieser Woche mit der Expedition 2.0 begonnen. Die ersten vier Stationen haben wir bereits gefunden und besucht – die Schilder mit den QR-Codes sind allesamt sehr auffällig positioniert und gut zu finden, auch die Fragen sind lösbar. Mit dem ersten online zu lösenden Rätsel haben wir nun fünf von zehn Buchstaben vom Lösungswort.

mit der Stadtbahn zu den QR-Codes

Eines haben die Ziele bisher gemeinsam – sie sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Auch unsere nächste Station ist eine Haltestelle. Gibt es eigentlich unter unseren Lesern auch Mitfahrer bei der Expedition 2.0?

Stuttgart 21 – der Stresstest ohne Stress (20. Akt)

Wird die unendliche Geschichte nun ein Ende finden? Den Medien zu Folge ist auch durch das Gutachterbüro SMA bestätigt worden, dass der sogenannte Stresstest bestanden wurde. Mit dem Stresstest sollte die Bahn nachweisen, dass auch ein 8-gleisiger Bahnhof die erwarteten Kapazitäten zur Verfügung stellt. Doch irgendwie scheint auch das Gutachten an den unverrückbaren Positionen der Befürworter und der Gegner nichts zu verändern – die einen sehen sich in ihrer Sicht bestätigt und die anderen lehnen das Ergebnis ab, weil es wohl nicht nachvollziehbar ist.

Was nun? Weiterbauen?? Auch wenn nun der Bauplan auf “grün” steht, muss erst die Grundwasseraufbereitung wieder repariert werden (da haben ein paar Chaoten beim Demonstrieren großen Schaden angerichtet) und dann war da noch die ausstehende Vergabe der Tunnelröhre zum Flughafen und den damit zusammenhängenden Nesenbach-Düker.

Am kommenden Freitag soll der Stresstest offiziell vorgestellt werden und dann bleibt abzuwarten wie es weitergeht. Bauarbeiten? Oder nicht. Denn auch wenn der Stresstest erfolgreich war, steht noch immer das Problem mit dem Grundwasser, den Mineralquellen und dem Anhydrit offen – Ende unbekannt…

Dammnachsorge ohne Arzt und Hebamme

Dammnachsorge – was für ein lustiger Begriff für die Reparatur des Neckardamms. Es geht aber um keine Nachsorge nach einem Schaden sondern dient eigentlich der Vorsorge damit nichts passiert.

Dammnachsorge durch die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung

Aber origineller ist der Begriff auf jeden Fall. Hoffentlich wird die Nachsorge so fürsorglich ausgeführt, dass der Damm auch in Zukunft stabil ist und nicht bricht.

S-Bahn verloren?

Fahrpläne sind komplex und deshalb werden Fahrplan-Auskunft-Seiten auch zunehmend genutzt – schließlich ist es einfacher Start und Ziel einzugeben, statt über mehrere Seiten in einem Fahrplanbuch nach der passenden Verbindung zu suchen. Doch wer sich auf die Suche verlässt, ist manchmal verlassen (oder unnötig früh zuhause)

EFA-Plan S-Bahn 1 S-Bahn 2

Bei der Eingabe als Abfahrt an der Schwabstraße werden offenbar nicht alle S-Bahnen angezeigt – für die Fahrplanauskunft fährt nach 23:20 Uhr keine Bahn mehr bis 00:50 Uhr. Doch auf den Aushängen an der Haltestelle sind im 7-Minuten-Takt noch S-Bahnen aufgeführt. Sind die Züge für die Spätfahrten verloren gegangen und wurden aus Kostengründen nur online gelöscht? Oder gibt es hier vielleicht einen Programmfehler? Manchmal ist es eben doch besser sich nicht auf die Fahrplanauskunft zu verlassen sondern selbst nachzuschauen…

Das waren noch Zeiten…

Wenn nicht DM statt € auf dem Plakat wäre und die Jahreszahl fehlt, könnte man meinen die Plakate wären aktuell. Doch wer genau hinschaut wird feststellen, dass der Linienplan und die Fahrpreise aus dem Jahr 1986 stammt.

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Interessanterweise liegen die Beträge in etwa bei dem, was es heute in € kostet. Ohne €-Umstellung und einer durchschnittlichen Fahrpreiserhöhung von 3-4% im Jahr wären wir nach 25 Jahren auch rechnerisch in etwa beim doppelten Betrag. Früher war eben doch nicht alles besser oder billiger…

Zwei Jahre Straßenbahnwelt

Wie die Zeit vergeht, schon wieder sind zwei Jahre vergangen seit das Straßenbahnmuseum in Stuttgart als “Straßenbahnwelt” im alten Betriebshof in Bad Cannstatt eröffnet wurde. Natürlich haben wir uns auch zum zweiten Geburtstag auf den Weg gemacht und dem Museum einen Besuch abgestattet. Vor dem Museum waren verschiedene Busse aus 85 Jahren Busgeschichte geparkt und ein Teil davon pendelte zwischen Museum und Schlossplatz.

Bus mit Gras auf dem Dach Im Hybridbus Sonderausstellung im Museum
Mit Gottlieb-Schlenkerle dem Gelenkbus machten wir eine Rundfahrt, bevor wir ins Museum gingen. Neben den “üblichen” Fahrzeugen gibt es derzeit eine Sonderausstellung zum Thema “Bus” und ein toll gemachtes Modell eines Bus-Betriebshofs.

Vor 50 Jahren fuhr der 24er zum Schlachthof über die Gaisburger Brücke Blick auf dem geführten Beiwagen des GT4 Triebwagen 418 drehte seine Runden
Bus-Betriebshof im Modell Stadtbahnzug DT8 im Modell

Wir sind schon gespannt, wenn die obere Wagenhalle renoviert ist, wie sich das Museum dann präsentiert – derzeit stehen die Fahrzeuge in der Ausstellung etwas beengt, vielleicht gibt es dann mehr Platz. Und hoffentlich wird auch dann die Schleife über die Daimlerstraße wieder reaktiviert.