Morgens in der Bahn – Teil 5 – das Zeitungsmädchen

Immer wieder spannend wer morgens mit der Bahn fährt, ein paar regelmäßige Mitfahrer haben eine kurze Vorstellung verdient.
Der fünfte Mitfahrer ist das Zeitungsmädchen. Damit keine Verwechslung aufkommt, es geht nicht um die morgendlich aktive Zeitungsverkäuferin am Kiosk oder die umher huschende Zeitungsausträgerin sondern um die mit Zeitung mitfahrende Leserin der Zeitung.

Jedenfalls liest das Zeitungsmädchen jeden Tag seine Zeitung und zwar mit einer sehr einnehmenden Art und Weise. Das linke oder rechte Polster daneben wird mit dem Stapel Werbung belegt, dann wird die Zeitung bzw. jeweils ein Teil genommen und in voller Größe ausgebreitet. Damit eine optimale Lese-Entfernung erreicht wird, hält das Zeitungsmädchen seine Lektüre natürlich ein wenig von sich selbst weg – schließlich soll auch der unterste Artikel faltenfrei lesbar sein, ohne ein Doppelkinn zu erzeugen.

Einzelne Exemplare des Zeitungsmädchens  falten ihre Zeitung in bester Origami-Kunst zu A4-großen “Büchern”, um den Lesestoff in einer Hand halten zu können. Allerdings erfolgt dies meist nicht aus Rücksicht auf die Mitfahrer, sondern um parallel ein mit grober Leberwurst, Butterkäse oder Tsatsiki belegtes Vollkornbrot zu sich zu nehmen. Ohne die Zeitung könnte man diese Mitfahrerin fast mit dem Dauermampfer verwechseln – aber diesen Mitfahrer stellen wir in einer anderen Folge vor.

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