Kinder, Kinder, Kinder…

Das ist unglaublich. Noch immer kämpfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Kindergärten für einen Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz. Dass nebenbei noch ein wenig mehr Gehalt ausgehandelt werden soll, fällt bei der ganzen Aktion kaum auf. Was allerdings auffällt ist, dass seit mehreren Wochen in den Kindergärten der Stadt gestreikt wird – mal ein Tag, mal zwei Tage und in der kommenden Woche sogar drei Tage.

Nicht dass mir das Verständnis für den Wunsch nach besseren Arbeitsbedingungen fehlen würde – es ist für die betroffenen Eltern nur einfach nicht so problemlos, wenn sie inzwischen den 7. Streiktag der Erzieherinnen und Erzieher ausbaden müssen. Die wenigsten können wie z.B. beim SWR in Baden-Baden ihre Kinder mit ins Funkhaus nehmen.

Der “offene Brief” der Stadt Stuttgart an uns Eltern mag da wenig daran ändern:

Sehr geehrte Damen und Herren,
obwohl derzeit Gespräche zwischen der Gewerkschaft ver.di und der Vereinigung der
kommunalen Arbeitgeberverbände über den Abschluss eines Tarifvertrags zum Gesundheitsschutz
stattfinden, wurde uns signalisiert, dass die Beschäftigten in unseren
Kindertagesstätten am 15./16. und 17. Juni 2009 erneut zum Streik aufgerufen werden.

Es kann deshalb sein, dass Ihre Kindertageseinrichtung am Montag geschlossen ist.
Neben den geöffneten, teilgeöffneten und geschlossenen Einrichtungen können nach
wie vor Einrichtungen den Eltern zur Kinderbetreuung und Selbstorganisation überlassen
werden. Ebenso besteht wie an den vergangenen Tagen die Möglichkeit, in absoluten
Ausnahmefällen Notbetreuungsplätze zu organisieren. Ansprechpartner sind die
Einrichtungsleitungen. Sollten diese nicht erreichbar sein die Bereichsleitungen.

Beim Streik im Jahr 2006 hat der Gemeinderat eine großzügige Regelung zur Rückerstattung
von Gebühren und Essensgeld beschlossen. Dies wird sicher auch in diesem
Jahr der Fall sein. Das Jugendamt wird am Ende des Streiks eine pauschale Lösung
zur Zurückerstattung finden.

Mit freundlichen Grüßen
In Vertretung

Mal sehen, wie das alles weiter geht. Traurig ist nur, dass ver.Di nicht einfällt, wie man auf die Arbeitgeber Druck machen kann, ohne die Eltern zu belasten. Und ob eine Eltern-Demo am Samstag-Nachmittag vor dem Jugendamt die richtige Methode ist, um den Unmut der Eltern auszudrücken wäre auch zu überlegen…

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