Stuttgart 21 – was die Planer nicht bedachten (14. Akt)

Eigentlich sah alles ziemlich eindeutig aus im letzten Jahr: ein paar Gegner rebellieren vor sich hin und durch die Entscheidungsträger bei Bahn, Stadt und Land werden ungeachtet der öffentlichen Meinung schnell Fakten geschaffen welche eine Umkehr nicht mehr möglich machen. Wir hatten unsere Serie zu Stuttgart 21 damals nach dreizehn Folgen beendet. Doch ein Ende ist nicht in Sicht.

Durch die jahrelange Diskussion und viele wohl unumkehrbare Entscheidungen haben viele Bürger ob der Selbstherrlichkeit unserer Politik resigniert und sich mit dem Unvermeidlichen abgefunden. Der Bahnhof verschwindet in den Boden und für mindestens 20 Jahre ist die Innenstadt dort unbenutzbar. Vom Wiederaufbau abgesehen wäre das die größte und längste Baustelle der Stuttgarter Geschichte.

Doch dann kamen die Probleme: Erst die Diskussion um die Kosten (die noch andauert), dann Probleme mit der Nutzung des S-Bahn-Tunnel und die Schwierigkeiten mit der Nutzung durch schnelle Güterzüge die es nicht gibt, den Kostenproblemen und fehlenden Genehmigungen für die Weiterführung nach Ulm und irgendwie wollen die Schwierigkeiten nicht enden.

Wie geht es weiter? Hindert die Klage des Bonatz-Enkels die Bahn am Abriss der Seitenflügel des Bahnhofs? Voraussichtlich am 20. Mai wird dazu ein Urteil erwartet. Und bis dahin werden schon mal fleißig die Gleise im Bahnhofsvorfeld neu verlegt und ersetzt…

Papa, gehen wir Züge gucken?

Diese Frage stellt Lars regelmäßig wieder. Und dann fahren wir zum Bahnhof. Wir verbringen dort einige Zeit zwischen ICE, Regionalzug und TGV – in einzelnen Fällen war unsere Neugier wohl schon groß genug dass wir auch mal ins Führerhaus durften.

ICE nach Zürich IC aus Österreich Baustelle - Gleisreparatur

Ein weiteres Highlight dort ist auch der Bahnhofsturm mit seinem Aufzug sowie der Aussichtsplattform.

Bei unseren bisherigen Besuchen haben wir schon unterschiedliche besondere Fahrzeuge gesehen – von der S21-Lok über Baufahrzeuge und Dispo-Lokomotiven bis hin zu alten Mehrstromkoks und Gleismessfahrzeugen war schon einiges dabei.

Aber es lohnt sich immer hinzugehen – irgendwas spannendes gibt es jedes Mal.