Na da hat sich ja jemand bei der SSB was ganz tolles einfallen lassen. Als wir am Sonntag in Untertürkheim in die Linie 60 einsteigen wollten “versperrten” uns komische Schilder an den hinteren Türen des Busses den Eingang. Auch wenn sich vorne eine Schlange bildet – keine Ausnahmen. Wenn einer keine Fahrkarte hat und der Rest eine Monats- oder Zeitkarte? Keine Ausnahme, bitte warten – schließlich geht es nicht parallel eine Karte zu verkaufen und die anderen zu kontrollieren. Nur Fahrgäste mit Rollstuhl oder Kinderwagen dürfen hinten rein.
Zum Glück war die dynamische Haltestellenanzeige in Untertürkheim kurz zuvor in die Pause gegangen (bei noch drei Minuten bis zum geplanten Eintreffen des Busses ist die Anzeige einfach verschwunden) und zeigte nicht mehr an, wann der Bus eigentlich fahren sollte. Im Bus selbst hängt kein Fahrplan, so dass keiner der Fahrgäste bewerten konnte ob wir vielleicht ja noch pünktlich waren. Gefühlte 10min später waren dann alle drin uns es ging los.
Auf dem Weg nach Fellbach dann an jeder Haltestelle das gleiche Spiel: Verwirrte Fahrgäste. Zum Aussteigen sind nur die beiden hinteren Türen zu benutzen – sonst wäre der Fahrgast-Stau wirklich vorprogrammiert. Auch im Bus gibt es Schilder, die in grün und rot kennzeichnen wo man raus darf und wo nicht.
Hintergrund für dieses lustige Türchen-wechlse-Dich-Spiel? Die SSB testet seit 1.Mai ob es praktikabel ist einen Fahrgast-Fluss von vorne nach hinten einzurichten und damit Prüfpersonal zu sparen (der Fahrer prüft ja), was wiederum zu höheren Einnahmen führen kann. Das Prinzip des Fahrgastflusses durchs Fahrzeug ist auch nicht neu – bereits in den 1960er Jahren hat man damit bei der SSB experimentiert um den Schaffner in der Straßenbahn zu sparen… Mal sehen, wie lange dieser Versuch läuft.
Ein Gedanke zu „Vorne rein, hinten raus!“