Morgens in der Bahn – Teil 9 – der nervöse Dauerdrücker

Immer wieder spannend wer morgens mit der Bahn fährt, ein paar regelmäßige Mitfahrer haben eine kurze Vorstellung verdient.
In der neunten Folge unserer Serie soll es um den nervösen Dauerdrücker gehen. Dieser Mitfahrer verhält sich fast die gesamte Fahrt über absolut unauffällig, sobald jedoch abzusehen ist, dass seine Zielhaltestelle erreicht wird zeigt er sein wahres Gesicht. Der nervöse Dauerdrücker springt bereits von seinem Sitzplatz auf oder bewegt sich durch das in der Hauptverkehrszeit überfüllte Fahrzeug zum Ausstieg, sobald die Bahn an der vorherigen Haltestelle gerade die Türen schließt.

Am Ausstieg angekommen wird der Türdrücker so oft und intensiv (meist dauerhaft bis zur nächsten Haltestelle) gedrückt – n extremen Fällen verfärbt sich der Daumen bereits bläulich aufgrund der mangelnden Blutversorgung im Finger aufgrund des Drucks. Der nervöse Dauerdrücker will auf keinen Fall seine Haltestelle verpassen und drückt deswegen ständig den Türknopf. Noch bevor die Bahn hält drängt er – immer noch drückend – zur Türe, um auf jeden Fall als erster das Fahrzeug verlassen zu können. Vermutlich gab es in der Verwandtschaft des nervösen Dauerdrückers mal einen Fall, in dem jemand nicht rechtzeitig aussteigen konnte und möglicherweise deswegen elendig verhungert, verdurstet oder sonst irgendwie umgekommen ist.

Bevor der nervöse Dauerdrücker sich zu erkennen gibt, tarnt er sich mit Vorliebe als “normaler Mitfahrer”. Da er aber im schauspielern schlecht ist, wird daraus beispielsweise ein Handynaut oder ein Bahnschläfer. Diesen Mitfahrern sind aber jeweils eigene Artikel gewidmet.

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