Ein wenig fühle ich mich schuldig – besser gesagt “mitschuldig”. Woran? Gelegentlich überkommt mich die Lust, eine etwas andere Tageszeitung zu lesen und dann lese ich die Financial Times Deutschland (FTD). Nicht wegen dem rosa Papier oder den Aktienkursen, eher wegen den allgemeinen wirtschaftsbezogenen Berichten und der sehr ansprechenden Schreibweise. Eher häufig, lese ich allerdings die FTD in digitaler Form ohne dafür zu bezahlen – schließlich stehen die meisten Artikel online kostenlos zur Verfügung.
Bisher dachte ich, die Zeitung ist so groß, dass die mit ihrer Werbung und der Papierausgabe genug Geld verdienen und das auf Dauer so funktioniert. Um so erschreckter war ich diese Woche, als in der Onlineausgabe offen über ein mögliches Aus der FTD diskutiert wurde. Und nun ist es soweit. Am 7.12. wird es zum letzten Mal eine gedruckte Ausgabe der FTD geben.
Öffentliche Mitteilung über die Einstellung der FTD:
http://www.ftd.de/it-medien/medien-internet/:in-eigener-sache-liebe-leserin-lieber-leser/70121281.html
Habe ich durch das Online-Lesen eine Mitschuld am Tod der FTD? Bin ich wegen Nichtlesens der Frankfurter Rundschau auch an der Insolvenz dieser Zeitung schuld und habe ich irgendwann die Stuttgarter Nachrichten auf dem Gewissen, wenn ich die nicht im Abo beziehe? Was kann ich machen, um auch künftig eine gedruckte Zeitung lesen zu können? Hilft es, wenn ich dem Bäcker morgens noch eine Zeitung abkaufe damit die Auflage stabil bleibt??