Familienfreundliche Stadt ?!

Bereits im Frühjahr 2003 hat Oberbürgermeister Wolfgang Schuster das Ziel formuliert: Stuttgart soll die kinderfreundlichste Stadt in Deutschland werden. Doch was ist daraus geworden? Und vor allem. Wie viel gilt das “große Wort” in Zeiten sinkender Einnahmen? Wer selbst als Familie mit Kindern in Stuttgart wohnt und lebt wird feststellen, dass die Stadt noch weit von wirklicher Kinderfreundlichkeit entfernt ist. Die aktuellen Sparvorschläge sind da auch kein Schritt in die Richtung weiter kinderfreundlicher zu werden…

  • Familiencard (Begrenzung ab 2010 auf Bonuscard-Berechtigte)
  • Wegfall des StudiTickets ab 2010
  • Kürzung von Zuschüssen im Kultur- und Sportbereich
  • Erhöhung der Essenspreise an elf Ganztagesschulen um 10%
  • Schließung der Mediathek und der Rathausbücherei
  • Stilllegung des zweiten Bücherbus

Statt dessen wird die Stadt sich um wirklich wichtige Projekte wie die Überdeckelung der Konrad-Adenauer-Straße, dem Neubau eines Ladenzentrums hinter dem Rathaus und der gewinnbringenden (?) Bebauung des ehemaligen Güterbahnhofsareals kümmern. Was soll unsere Stadt denn so viel kinderfreundlicher machen? Halbherzig eingerichtete Spielplätze mit alten oder defekten Spielgeräten, um die sich niemand kümmert? Ein Schwimmbad, in dem Kinder in ein Kinderland ‘abgeschoben’  werden weil sie die Erwachsenen sonst beim baden stören und aus dem Becken verwiesen werden?? Ein Anreiz war sicherlich die Familiencard und die Kooperationspartner in Stuttgart werden den “Verlust” sicherlich spüren – ob in Zeiten von leeren Kassen die Besucher an Stelle ihrer Familiencard das Loch im Geldbeutel vergrößern sei dahingestellt.

Aber die Einnahmen von Planetarium, den Schwimmbädern, dem Haus der Familie, der Wilhelma oder dem Fernsehturm – um nur ein paar der möglichen Partner für die Familiencard zu nennen – landen ja nicht direkt im Stadtsäckel. Auch dass einige Familien mit den 90 € ihren Kindern eine Mitgliedschaft in einem Sportverein ermöglicht haben, darf nicht vergessen werden. Wie diese Einrichtungen ihre Finanzlücke stopfen scheint der Stadt aber egal sein…

Hoffen wir, dass die Damen und Herren im Gemeinderat sich noch einmal zur Beratung zurückziehen und über die Vorschläge nachdenken – bei den Kindern zu sparen bedeutet an der Zukunft zu sparen.

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