KB977165 und kein Ende…

Eine interessante Wendung, welche das Patch-Problem nimmt. Vermeintlich war das Problem gelöst, doch nun hat der Virenscanner Alarm geschlagen. Offenbar ist ein Virus – genauer gesagt ein sogenanntes “Rootkit” verantwortlich für den Bluescreen aufgrund des Updates. Dieser Virus wird “Backdoor.tidserv” genannt und gehört der Gattung TDSS Rootkit-Familie an. Leider ist das Biest nur sehr schwer zu entfernen, weil systemnahe Dateien wie atapi.sys befallen werden. Eine Wiederherstellung der Datei im laufenden Windows ist nicht möglich.

Wer weitere Infos zum Patch-Problem sucht, kann einen interessanten Artikel bei heise dazu lesen:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Symantec-Rootkit-verursacht-Windows-XP-Bluescreens-930819.html

Vermutlich wird nur eine Neuinstallation das Problem wirklich sicher lösen. Ein Glück für alle, die ein Backup ihres PC haben und das wiederherstellen können…

KB977165 – Oh je, Windows XP… Es tut wieder!

Es ist erstaunlich wie viele Besucher unsere Seite finden und offensichtlich das Problem mit dem Bluescreen auch haben. Nachdem Microsoft wohl das Update inzwischen vom Server genommen hat, dürfte die Zahl der Betroffenen hoffentlich abnehmen. Alle anderen dürfen gerne unseren Hinweis nutzen, um wieder ein funktionierendes XP zu bekommen:  Unter “Oh je, Windows XP…” hatten wir diese Woche ja bereits eine Lösung veröffentlicht.

Bei allen uns bekannten Betroffenen war der Computer tatsächlich nach Deinstallation von KB977165 wieder funktionsfähig. Also nur zu. Es ist nicht schwer, Windows-CD einlegen, booten, drei Befehle eingeben und neu starten. Viel Erfolg.

Oh je, Windows XP…

In dieser Woche war mal wieder Patchday – Microsoft veröffentlichte neue Patches für Windows, auch für XP. Wie wir nun aufgrund eines aktuellen Problems eines Bekannten festgestellt haben gibt es wohl ein Problem mit einem der Updates. Dieses verursacht nach dem Neustart einen “Bluescreen”. Egal ob man dann den Abgesicherten Modus oder eine andere Konfiguration startet – es bleibt dabei.

Auf der Suche nach einer Lösung sind wir bei Microsoft im Forum fündig geworden. Es genügt, das Update (betroffen ist wohl KB977165) zu deinstallieren.

Wie das geht ohne Windows am laufen zu haben? Beim booten die Windows CD *)einlegen und von dieser starten – so wie wenn man eine Neuinstallation machen will. Nach dem Laden der Setup-Dateien bietet das Windows-Setup die Möglichkeit mit “R” die sogenannte Wiederherstellungskonsole zu starten. Dann dort die folgenden Befehlsfolgen eingeben:

CD $NtUninstallKB977165$\spuninst

es wird dann in das Verzeichnis des betroffenen Patches gewechselt. Danach wird der Befehl

BATCH spuninst.txt

eingegeben und ebenfalls mit RETURN bestätigt. Nun erfolgt die automatische Deinstallation des Updates. Es erscheinen einige Hinweise “Datei wird kopiert” und am Ende kann die Wiederherstellungskonsole durch Eingabe von “exit” verlassen werden. Nun sollte alles wieder funktionieren. Falls die Reparatur nicht erfolgreich war, können durch tauschen der Patch-Bezeichnung (KB977165) auch die anderen Updates deinstalliert werden. Am Dienstag waren dies noch:

KB978262, KB971468, KB978037, KB975713, KB978251, KB978706, KB 975560 und KB 977914

Bei dem betroffenen PC war allerdings tatsächlich nach dem ersten Deinstallieren von (KB977165) wieder alles funktionsfähig.

*) dies funktioniert nur mit einer “richtigen” Windows-System-CD. Bei Recovery-Versionen oder herstellerspezifischen System-CD’s kann der Aufruf der Wiederherstellungskonsole eventuell nicht möglich sein oder ein anderes Vorgehen erfordern. Bitte dazu im Handbuch des PC nachschauen oder sich für die Reparatur von einem Bekannten kurz diese CD ausleihen – es wird kein Produktschlüssel zur Reparatur benötigt, nur das Windows-Setup.

Ergänzung vom 12.02.2010:
Nachdem bislang nur auf englischsprachigen Seiten über das Problem berichtet wurde, entstand ein wenig der Eindruck, dass in Deutschland niemand (oder kaum jemand) betroffen ist. Aber offenbar sind wir nur nachsichtiger mit solchen Fehlern oder alle haben die Lösung schon irgendwo selbst gekannt und das ohne Aufsehen gelöst. Nun berichten aber auch die deutschen PC-Magazine darüber: http://www.pcwelt.de/start/sicherheit/sicherheitsluecken/news/2109529/windows-patch-verursacht-bluescreen/index.html

Das Problem selbst ist zwar noch nicht gelöst, das Update wird aber einstweilig nicht mehr zum Download angeboten…

Sichere Passwörter

Wer kennt das Problem nicht. Überall ist die Anmeldung mit Benutzerdaten und Kennwort notwendig; beim Mail-Account, am Firmen-PC, für die Bilderbestellung im Internet, für die diversen Onlineshops, für Musikdownloads, in Foren und Chats, bei Onlinebanking und und und. Doch die wenigsten machen sich wirklich Gedanken darüber, welches Kennwort sie verwenden, wie einfach dies möglicherweise “geknackt” werden kann oder benutzen eventuell für alle Dienste ausschließlich nur ein Kennwort.

Leider ist den wenigsten bewusst, was bei unsachgemäßem Umgang mit den Passworten alles geschehen kann. Fremde Mails unter eigenem Namen sind da noch relativ harmlos, der Zugang zum Onlinebanking kann da schon teuer werden, beim “Datenklau” am Firmen-PC ist schnell die ganze Existenz ruiniert…

Es macht also Sinn, sich ein wenig mit dem Thema Passwort auseinanderzusetzen. Ein paar Tipps und zwei Download-Vorschläge wollen wir hier vorstellen:

was macht ein “gutes” Passwort aus?

– es besteht aus mindestens acht, besser zehn Zeichen (manche Emailprovider oder Onlineshops setzen
  acht Zeichen bereits als minimale Länge des Kennworts voraus)
– es besteht nicht nur Buchstaben, sondern auch Zahlen und optimal auch mit Sonderzeichen
– es ergibt möglichst kein sinnvolles Wort und hat keine Wiederholungen
– er hat groß- und kleingeschriebene Buchstaben
– es wird regelmäßig gewechselt (optimal einmal im viertel Jahr oder öfter)

was gibt es noch zu beachten?

– Kennwörter sind geheim. Deshalb sollte man sie niemandem weitersagen
– Kennwörter sollten nicht irgendwo gesammelt ungeschützt aufgeschrieben werden

Eine tolle Möglichkeit für sichere Passwörter – und das kostenfrei – ist die Passwort-Tabelle von Savernova. Hier geht’s zum Download einer individuellen Passwort-Karte 

Wer sein eigenes Kennwort auf die Sicherheit prüfen möchte, kann dies beispielsweise auf der Internetseite des Datenschutzbeauftragten der Stadt Zürich tun. Im rechten (blau hinterlegten) Menü einfach auf “Passwort-Check” klicken und dann sein gewünschtes Kennwort eingeben.

Um die vielen Kennwörter zu verwalten gibt es auch die Möglichkeit ein PC-Tool zu verwenden. Wir finden das Tool “Password Safe” sehr interessant, da es unter OpenSource-Lizenz kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Es gibt auch eine – allerdings kostenpflichtige – Version für U3-USB-Sticks. Informationen zum Password Safe und den Download findet ihr unter: http://passwordsafe.sourceforge.net/index.shtml

Viel Spaß beim Kennwort-Basteln und –prüfen.

Die heiligen drei Pinguine

Vermutlich kennen die wenigsten die Geschichte der drei heiligen Pinguine – auch bekannt als die drei Schwarz-Weißen aus dem Polarland. Passend zum heutigen Dreikönigs-Tag wollen wir euch die Geschichte hier erzählen.

Es war zu der Zeit als von Kaiser Linux dem Ersten der Aufruf erging, dass ein jeder Pinguin sich zählen lassen soll. Schließlich wollte man endlich die Weltmacht übernehmen und das ging nur, wenn auch genügend folgsame Pinguine vorhanden waren. Da die letzte Zählung bereits viele Jahre vergangen war und die Pinguine sich über fast den ganzen Globus verteilt hatten, war also nun die Zeit gekommen dass jeder Pinguin an seinem Geburtsort sich zählen ließe. Die Zählung sollte am kältesten Tag des Winters, traditionell ist das bei den Pinguinen der 6.Januar, erfolgen.

Unter den vielen Pinguinen, die sich nun zum Südpol aufmachten waren auch Yuffo und Mary. Die beiden hatten erst im vergangenen Winter geheiratet und erwarteten ihr erstes Pinguin-Baby. Da sich der Weg an den Geburtsort der beiden so lange hinzog beschlossen sie, den Zug zu nehmen.

unterwegs zum Südpol tut mir leid, alles voll leider nichts mehr frei...

Allerdings mussten sie feststellen, dass sie nicht die einzigen Pinguine am Südpol waren und alle Iglus waren bereits besetzt. Alle? Nein ein kleines winziges Iglu am Ende der Polarstraße war frei. So ließen sich Mary und Yuffo dort nieder und brüteten an ihrem Ei weiter – morgen sollte die große Zählung stattfinden. In der Nacht war es dann soweit und der kleine Pinguin Bri-O schlüpfte aus seinem Ei. So konnten Yuffo und Mary am nächsten Tag bei der großen Meldestelle nicht nur sich, sondern auch ihren Sohn anmelden. Die Anmeldung und Zählung verlief schnell und unkompliziert, wie bei Pinguinen eben üblich.

der kleine Bri-O

Auf dem Heimweg erschallte dann durch die Lautsprecher der Polarstraße der folgende Hinweis: “Liebe Pinguine. Freuet Euch, denn bei uns ist heute der 10 Millionste Pinguin geboren. Er ist der Sohn von Yuffo und Mary aus Pingu-Town und heißt Bri-O.” Diese Nachricht vernahmen auch die drei heiligen Pinguine Neppomuk, Thorvald und Spasskar.

Und damit machten sie sich auf den Weg zum Südpol, um den 10.000.000 Pinguin zu begrüßen und ihm Geschenke zu bringen.

Wie unter Pinguinen üblich brachten sie Fisch, Lebertran und Eiswürfel – eben die übliche Erstausstattung. Danach machten sie sich wieder auf, die frohe Kunde auf dem ganzen Planeten zu erzählen. Weil es für die meisten Pinguine unglaublich schien, was die drei Pinguine erzählten, machten sich immer mehr Pinguine auf, um den Kleinen zu sehen und bald war das ganze Iglu voll mit Besuchern.

Heilige drei Pinguine 
Die drei heiligen Pinguine: Neppomuk, Thorvald und Spasskar (von links nach rechts)

Fortan erzählt man sich unter Pinguinen die Geschichte der drei heiligen Pinguine – jedes Jahr am 6. Januar. Eben immer dann wenn es besonders kalt ist. Wer übrigens auf seiner Weihnachtskrippe einen Pinguin, oder sogar mehrere Pinguine aufstellt, der sorgt dafür dass diese Geschichte nie in Vergessenheit gerät.

Abstammungsirrtum

Bisher wurde allgemein davon ausgegangen dass der Mensch vom Affen abstammt. Nachdem immer wieder verschiedene Wissenschaftler diese Theorie angezweifelt haben, gibt es nun neue Forschungsergebnisse. Demnach ist der Mensch nicht aus den Affen sondern von den Wühlmäusen entstanden. Viele Tatsachen belegen dies noch heute eindrucksvoll:

Merkmale

Je nach Gattung sind die tag- und nachtaktiven Wühlmäuse zwischen 7 und 23 Zentimeter lang und wiegen ca. 80–200 g, aber auch bis 2600 g wie die Bisamratte. Der Kopf ist stumpf, die Ohren sind aufgrund der wühlenden Lebensweise meist klein und manchmal fast völlig im Pelz versteckt. Die unterschiedliche Farbe des Fells reicht von braungrau über rotbraun auch gelegentlich bis hin zu schwarz. Der mittellange bis kurze Schwanz ist nur dünn behaart, weshalb seine Ringelung gut zu sehen ist. An den Vorderfüßen haben die Wühlmäuse je nach Art vier oder fünf Zehen, an den Hinterfüßen immer fünf.

Der Mensch ist je nach beruflicher Aktivität ebenfalls zumeist tag- gelegentlich aber auch nachtaktiv. Durch die lange Evolutionszeit sind die Körpermaße des Menschen zwischenzeitlich um ein vielfaches gewachsen im Vergleich zu den heute noch lebenden Vorfahren. Dies ist auch daran erkennbar, dass die Menschen z.B. im 15. oder 16.Jahrhundert noch 40-50cm kleiner waren. Der Kopf des Menschen ist ebenfalls stumpf, der mittellange bis kurze Schwanz ist beim Menschen nur noch bei den männlichen Exemplaren zu finden aber auch nur sehr dünn behaart. Beim Menschen hat sich an den Hinterfüßen (vermutlich aufgrund des aufrechten Ganges) die Variante mit den 5 Zehen durchgesetzt.

Vorkommen

Wühlmäuse sind in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Bevorzugter Lebensraum sind leichte bis mittelschwere Böden, in denen sie ohne Schwierigkeiten ihr Gangsystem anlegen kann, wobei Lössböden besonders bevorzugt werden. Während viele Wühlmausgattungen sich Gangsysteme im Boden anlegen, leben manche auf Wiesen oder sogar auf Bäumen (Tannenmäuse). Bei ihrer Wühltätigkeit werfen sie länglich flache Erdhaufen auf, die oft mit Gras oder Wurzeln durchzogen sind. Ihre Hügel werden deshalb auch oft mit denen des Maulwurfes verwechselt. Dessen Erdhaufen sind jedoch rundlicher und größer und werden von ihm auch in regelmäßigen Abständen aufgeworfen, was bei den Wühlmäusen nicht der Fall ist.

Auch der Mensch neigt dazu (für andere Lebewesen nicht nachvollziehbar) den Boden aufzugraben und mit unterschiedlichen Erdhaufen zu versehen. Er kann es nicht ausstehen, wenn nicht irgendwo in seiner Stadt ein großes Loch mit noch größerem Erdhaufen existiert. In Stuttgart haben ein paar besonders wichtige Nachfahren der

Wühlmäuse deshalb ein Projekt erfunden dass sie “Stuttgart 21” nennen. Hier ist vorgesehen über einen Zeitraum von 30 Jahren das vermutlich größte Erdloch der mitteleuropäischen Wühlmäuse äh Bevölkerung zu schaffen.

Verbreitung

Die Wühlmaus besiedelt nahezu den ganzen europäischen Bereich bis zum Baikalseee und dem Nahen Osten und auch andere Kontinente haben eigene Wühlmaus-Rassen, sie bevorzugt als Wohnort meist Wiesen in Wassernähe, besiedelt aber auch Äcker, Obstanlagen, Gärten, Baumschulen und Waldränder. Im Gebirge lebt sie in Höhen bis 2000 m. Auch der Mensch siedelt seit Generationen in Wassernähe, in Einzelfällen auch Äcker und Obstanlagen – die kleineren Ansiedlungen der Menschen nennen sich dann “Kleingärten”.

Wühlmaus Bildquelle: Wikipedia

Ihr seht, die Verwandtschaft ist gar nicht so abwegig, wie ihr vielleicht noch zu Beginn des Textes gedacht habt. Derzeit suchen die Urzeitforscher allerdings nach dem noch fehlenden Bindeglied, das die Evolutionsstufe von der Wühlmaus zum ersten Frühmenschen darstellt. Aber dieses Rätsel wird sicherlich noch einmal gelöst werden…

Morgens in der Bahn – das war’s…

In loser Reihe haben wir verschiedene Mitfahrer in der Bahn beschrieben. Manche Typen waren von den Zugriffen eher interessant, andere sind eher unauffällig gewesen. Wer alle Mitfahrer komplett lesen will, hier sind alle mit einem Link aufgeführt:

Teil 1 – der Geldfalter
Teil 2 – die Schnattergänse
Teil 3 – der Stereotyp
Teil 4 – der Bahnschläfer
Teil 5 – das Zeitungsmädchen
Teil 6 – der Unterwegsmampfer
Teil 7 – der Handynaut
Teil 8 – der Glotzfisch
Teil 9 – der nervöse Dauerdrücker
Teil 10 – der Nikotini

Viel Spaß beim lesen (und wiedererkennen der Mitfahren). Vielleicht kommt uns noch irgendwann ein weiterer Mitfahrer in den Sinn, den wir bisher vergessen haben – dann folgt natürlich ein weiterer Artikel unter dem Motto “Morgens in der Bahn…”

Morgens in der Bahn – Teil 10 – der Nikotini

Immer wieder spannend wer morgens mit der Bahn fährt, ein paar regelmäßige Mitfahrer haben eine kurze Vorstellung verdient.
Unser zehnter Mitfahrer ist Nikotini. Er ist meist nikotinabhängig und theoretisch in der Lage innerhalb einer Minute eine komplette Zigarette zu rauchen. Jedoch hält es der Nikotini nicht aus, wenn er länger als 2min ohne Nikotinversorgung ist. Da ein medizinisches Nikotinpflaster aus der Apotheke lange nicht so cool aussieht wie eine hastig konsumierte Ultra-Long-Zigarette muss der Nikotini noch beim Einfahren der Bahn seine letzten Züge nehmen und wirft den abgerauchten Filter erst aus dem Fahrzeug, wenn die Türen gerade am Schließen sind. So hat er genug Nikotin, um die zwei Haltestellen zu überstehen – und seine Mitfahrer dürfen eifrig mit inhalieren, schließlich hat er genug Rauch für alle Fahrgäste mitgebracht und er verteilt diesen großzügig durch kräftigen Raucherhusten im gesamten Innenraum der Bahn.

Muss der Nikotini weiter als 2 Stationen mit der Bahn fahren fällt er in eine Art “Winterschlaf”, um das kostbare Nikotin nicht zu schnell zu verbrauchen. Von seinem intensiven Zigarettengeruch abgesehen hat der Nikotini dann große Ähnlichkeiten mit dem Bahnschläfer aus Folge 4.

In diesem Sinne – allzeit gute Fahrt!

Morgens in der Bahn – Teil 9 – der nervöse Dauerdrücker

Immer wieder spannend wer morgens mit der Bahn fährt, ein paar regelmäßige Mitfahrer haben eine kurze Vorstellung verdient.
In der neunten Folge unserer Serie soll es um den nervösen Dauerdrücker gehen. Dieser Mitfahrer verhält sich fast die gesamte Fahrt über absolut unauffällig, sobald jedoch abzusehen ist, dass seine Zielhaltestelle erreicht wird zeigt er sein wahres Gesicht. Der nervöse Dauerdrücker springt bereits von seinem Sitzplatz auf oder bewegt sich durch das in der Hauptverkehrszeit überfüllte Fahrzeug zum Ausstieg, sobald die Bahn an der vorherigen Haltestelle gerade die Türen schließt.

Am Ausstieg angekommen wird der Türdrücker so oft und intensiv (meist dauerhaft bis zur nächsten Haltestelle) gedrückt – n extremen Fällen verfärbt sich der Daumen bereits bläulich aufgrund der mangelnden Blutversorgung im Finger aufgrund des Drucks. Der nervöse Dauerdrücker will auf keinen Fall seine Haltestelle verpassen und drückt deswegen ständig den Türknopf. Noch bevor die Bahn hält drängt er – immer noch drückend – zur Türe, um auf jeden Fall als erster das Fahrzeug verlassen zu können. Vermutlich gab es in der Verwandtschaft des nervösen Dauerdrückers mal einen Fall, in dem jemand nicht rechtzeitig aussteigen konnte und möglicherweise deswegen elendig verhungert, verdurstet oder sonst irgendwie umgekommen ist.

Bevor der nervöse Dauerdrücker sich zu erkennen gibt, tarnt er sich mit Vorliebe als “normaler Mitfahrer”. Da er aber im schauspielern schlecht ist, wird daraus beispielsweise ein Handynaut oder ein Bahnschläfer. Diesen Mitfahrern sind aber jeweils eigene Artikel gewidmet.