Stuttgart 21 – Ein Drama in vielen Akten (1.Akt)

Dieser Begriff belastet nun seit über 15 Jahren die Stuttgarter Seele. Eines an dieser Stelle vorweg. Diese Artikelserie soll keine Kritik sein und die Notwendigkeit einer Modernisierung des Bahnverkehrs in der Region Stuttgart in Frage stellen. Wir wollen keine Werbung machen für das Projekt. Es soll ein Versuch sein, eine objektive Beschreibung der Entwicklung seit dem ersten veröffentlichen der Pläne anzubieten.

Angefangen hat alles mit einem Vorschlag im Jahr 1988 durch den Verkehrswissenschaftler Gerhard Heimerl. Nach diesem ist auch der geplante Gleis-/Tunnelneubau als “Heimerl-Trasse” benannt worden. Der Vorschlag von Heimerl sah neben einem Neubau des Albaufstiegs eine Tieferlegung des Hauptbahnhofs vor und die Anbindung der Fildern über einen Tunnel. Die Pläne für eine Tieferlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs wurden am 18.April 1994 vom damaligen Bahnchef Heinz Dürr vorgestellt.

Das S21-"Filetstück" ? Eingang zum heutigen Bahnhof

Bevor weitere Planungen erfolgen wird eine Machbarkeitsstudie erstellt und der Stuttgarter Untergrund zum ersten Mal zur Bodenanalyse “durchlöchert”. Im Januar 1995 wird die Studie veröffentlicht, diese bescheinigt tatsächlich die technische Machbarkeit von Heimerls Vorschlag. Zum ersten Mal nehmen Umweltschützer und Grüne die immensen Auswirkungen des Projekt wahr und beginnen das Projekt zu kritisieren.

Ohne auf die Kritik wirklich einzugehen wird im November 1995 von Bahn, Bund, Land und Stadt eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, in der auch die Finanzierung des auf fünf Milliarden Mark veranschlagten Projekts festgelegt wird. Das von Heimerl vorgestellte Projekt wurde in der Zwischenzeit nicht mehr verändert – es sieht unverändert acht Durchgangsgleise für den unterirdischen Bahnhof vor. Noch gibt es keine konkreten Überlegungen, wie ein möglicher Filderbahnhof aussehen soll – die S-Bahn fuhr erst wenige Monate zum Flughafen.

– Fortsetzung –

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