Ich will endlich wieder in den Kindergarten

Papa, warum tun denn die Erzieherinnen im Kindergarten am Freitag nicht mehr arbeiten? Ich finde das blöd, wenn wir freitags nicht mehr in den Kindergarten können. Da haben wir sonst immer so tolle Sachen gemacht.

Neben den Fragen des Kindes, warum die Erzieherinnen am Freitag nicht mehr da sind, stellt sich für die meisten Eltern inzwischen die dringende Frage: Wie geht es weiter? Die ver.Di hat schon angekündigt, ab September bis mindestens zur Bundestagswahl die städtischen Kindergärten durch einen Dauerstreik lahmzulegen.

Wie immer bei Tarifverhandlungen schiebt jeder dem anderen die Schuld zu – doch wer bereits im Mai einen unbefristeten Streik ab September plant, der scheint kein großes Interesse daran zu haben, eine schnelle Lösung zu finden. Auch wer sagt, dass mit ihm noch nie über Probleme gesprochen wurde, möchte nicht der Schuldige sein, weil er vielleicht nicht reagiert hat. Letztendlich haben jedoch wir Eltern (und vor allem unsere Kinder) das Nachsehen. Müssen wir uns das alles gefallen lassen?

Der Gesamtelternbeirat Stuttgart macht nun mobil. Am kommenden Mittwoch 27.07.09 wird ab 15:30 Uhr auf dem Schlossplatz eine große Kundgebung zur Bildungspolitik und den mehr als verfahrenen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst geben. Danach ist vorgesehen, zum Rathaus zu ziehen und dort die neu gewählten Gemeinderäte an ihr Versprechen zu erinnern.

Aufruf zur Kundgebung am 27.07.09

Vor der Kommunalwahl haben die Politiker und Parteien in Stuttgart Stellung zur Bildungspolitik für die Kleinsten genommen. Sie haben uns Wahlversprechen gegeben, um von uns gewählt zu werden. Die Wahlen sind vorbei und am 29. Juli um 16:30 Uhr konstituiert sich der neue Gemeinderat. Wir treffen uns um 15:30 Uhr auf dem Schlossplatz und gehen dann gemeinsam zum Rathaus, um die neuen Gemeinderäte an ihre Wahlversprechen zu erinnern und sie zu ermahnen ihren eigenen Worten auch die entsprechenden Taten folgen zu lassen.

Eltern, Kinder, Erzieher/innen und alle, die es in Stuttgart mit Bildung ernst meinen sind aufgerufen an diesem Tag ihre Stimme zu erheben und die Kundgebung zu unterstützen. Weitere Informationen gibt es unter: www.kdgeb.de. Das Plakat gibt es dort auch zum anschauen und ausdrucken im PDF-Format.

Am 25.07.09 (und eventuell auch am 26.07.09) gehen die Tarifverhandlungen mit den kommunalen Arbeitgebern weiter, wollen wir doch hoffen, dass sich die Tarifparteien einigen und dieser unerträgliche Streik sein Ende findet.

Juhu, ich bekomme ein Geschwisterchen

Es ist unglaublich, aber wir haben schon wieder fast den ganzen Juli rum, bald kommt der Urlaub und danach ist schon bald wieder Winter. Wie schnell die Zeit vergeht. Vom Gefühl war es erst kürzlich, dass wir uns freuen durften bald zu viert zu sein. Der “große Tag” war aber irgendwie unglaublich weit entfernt…

Auch Lars freut bereits sich auf sein Geschwisterchen und hatte am vergangenen Wochenende viel Spaß beim “Geschwisterkurs” im Haus der Familie. Die Kinder (als künftige große Brüder und Schwestern) wurden auf spielerische Art mit Puppen an das Baby herangeführt – wie wird es getragen, was mag es (und was nicht), wie kann ich Mama und Papa helfen und vieles mehr. Auch massieren mit einem Igel-Ball (bei sich selbst und beim Baby) wurde den Kindern erklärt.

Brauchst nicht weinen, bin bei dir Vorfreude auf die Urkunde Schau mal, meine Urkunde!

Am Schluss des Kurses bekam dann jedes Kind noch eine Urkunde, dass es sich nun “liebevolles Geschwisterchen” nennen darf und weiß wie es Mama und Papa bei der Babypflege unterstützen kann. Darauf waren die Kinder richtig stolz.

Ich glaub’ ich spinne

Am Samstag und Sonntag war in der Stadt das große Kinderfestival – S-City Fit&Fun. Wie bereits im letzten Jahr waren wir natürlich auch diesmal dabei. Und für alle die nicht da waren, haben wir auch ein paar Bilder gemacht. Viel Spaß machte es Lars, die am Schlossplatz vom Haus der Familie angebotenen Spinnen zu basteln.

In den beiden Tagen ist so neben der Mama-Spinne und der Papa-Spinne noch eine bunte Baby-Spinne entstanden.

Spinnen-Produktion die Spinnenfamilie ist fertig

Ansonsten waren wir am Glücksrad erfolgreich, besuchten die Milka-Kuh und das (noch) namenlose Känguru des VVS, bastelten eine Mosaik-Schatzkiste, wühlten im “Moggele” nach roten Bällen und spielten beim großen Memory mit. Und eines ist sicher – beim nächsten Kinderfest sind wir auch wieder dabei.

Elterngeld, Elternzeit und überhaupt

Inzwischen gibt es das Elternzeitgesetz im 3. Jahr. Man sollte also eigentlich davon ausgehen können, dass in den Personalbüros und Sekretariaten dieses Landes etwas Routine eingekehrt ist und zumindest die einfachen Fälle geklärt sind. Doch was ist Standard, was ist einfach? Die Frau, welche mit Geburt 12 Monate voll zuhause bleibt? Offensichtlich ist es in einem Unternehmen mit fast 17.000 Mitarbeitern bisher nicht üblich, dass ein männliches Wesen überlegt Elternzeit zu nehmen.

Nur so lässt sich die Odyssee erklären die wir seit 14 Tagen erleben: Zuerst mit dem Chef sprechen wegen Elternzeit, der ist einverstanden. Auch mit 26 Stunden Teilzeit im bisherigen Job für zwei Monate kann er sich arrangieren. Der Chef sagt dann dass er sich mit dem ganzen Schreibkram nicht auskennt und wir sollen mit dem Sekretariat klären was für Formulare dafür nötig sind. Kein Problem, wofür ist schließlich das Sekretariat da.
Das Sekretariat ist aber dann die erste Hürde: Wie ? Formular für Elternzeit? Kenne ich nicht, welche Nummer hat das? Also selber im Intranet gesucht (und gefunden). Eigentlich ist jetzt alles gut – sogar noch eine Mitarbeiterinformation gefunden, was es für Regelungen und Bedingungen gibt. Alles gut? Von wegen. Die Arbeitszeit war mit dem Chef geklärt und schriftlich fixiert, der Antrag auf Elternzeit und Teilzeitbeschäftigung in dieser Zeit war ausgefüllt und ab ging alles an die Personalabteilung.

Heute ruft ein netter Herr der Personalabteilung an und stellt komische Fragen: Warum ich denn während Elternzeit eine Teilzeitbeschäftigung ausüben will – dann kann ich doch auch normal arbeiten, oder einfach einen Teilzeitvertrag machen. Üblich sei doch, dass man zuhause bleibt. Nachdem ich ihm erklärte, dass die Teilzeitbeschäftigung rein finanzielle Gründe hat – wer kann schon von maximal 1.800 € eine vierköpfige Familie ernähren, die Miete bezahlen und alles was sonst noch so notwendig ist – war der Punkt geklärt. Allerdings muss die Arbeitszeit auf einem (anderen) offiziellen Formular beantragt werden – dass was wir in freier Form geschrieben haben ist nicht ausreichend. Na ja, schreiben wir halt nochmal alles ab – dieses Formular gibt es aber wohl nicht in elektronischer Form, so dass ich es von Hand ausfüllen darf…

Aber das Gespräch ging noch weiter. Weil während der Teilzeitbeschäftigung kann ich ja nicht unbedingt meine Stelle behalten, außerdem muss da ein neuer Arbeitsvertrag und eine gesonderte Zusatzerklärung gemacht werden und die Geschäftsführung muss zustimmen – und nach der Teilzeit, mal sehen. Vielleicht wird die alte Stelle ja ausgeschrieben. Dass mit dem Chef alles schon geklärt war, hat irgendwie seinen Horizont überstiegen.

Habe dann mir erlaubt zu erwähnen, dass wenn das so nicht geht wie es besprochen und beantragt war, alles hinfällig ist – es macht absolut keinen Sinn für ein paar Wochen was komplett anderes zu machen und jemanden für die Zeit in ein Thema einzuarbeiten, dass er danach definitiv NIE WIEDER braucht. Entweder so oder gar nicht.  Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass man das mit der Elternzeit bewusst nebulös und unverständlich hält, damit möglichst keiner auf die Idee kommt das in Anspruch zu nehmen. Mal sehen wie das weitergeht…

Kinder, Kinder, Kinder…

Das ist unglaublich. Noch immer kämpfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Kindergärten für einen Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz. Dass nebenbei noch ein wenig mehr Gehalt ausgehandelt werden soll, fällt bei der ganzen Aktion kaum auf. Was allerdings auffällt ist, dass seit mehreren Wochen in den Kindergärten der Stadt gestreikt wird – mal ein Tag, mal zwei Tage und in der kommenden Woche sogar drei Tage.

Nicht dass mir das Verständnis für den Wunsch nach besseren Arbeitsbedingungen fehlen würde – es ist für die betroffenen Eltern nur einfach nicht so problemlos, wenn sie inzwischen den 7. Streiktag der Erzieherinnen und Erzieher ausbaden müssen. Die wenigsten können wie z.B. beim SWR in Baden-Baden ihre Kinder mit ins Funkhaus nehmen.

Der “offene Brief” der Stadt Stuttgart an uns Eltern mag da wenig daran ändern:

Sehr geehrte Damen und Herren,
obwohl derzeit Gespräche zwischen der Gewerkschaft ver.di und der Vereinigung der
kommunalen Arbeitgeberverbände über den Abschluss eines Tarifvertrags zum Gesundheitsschutz
stattfinden, wurde uns signalisiert, dass die Beschäftigten in unseren
Kindertagesstätten am 15./16. und 17. Juni 2009 erneut zum Streik aufgerufen werden.

Es kann deshalb sein, dass Ihre Kindertageseinrichtung am Montag geschlossen ist.
Neben den geöffneten, teilgeöffneten und geschlossenen Einrichtungen können nach
wie vor Einrichtungen den Eltern zur Kinderbetreuung und Selbstorganisation überlassen
werden. Ebenso besteht wie an den vergangenen Tagen die Möglichkeit, in absoluten
Ausnahmefällen Notbetreuungsplätze zu organisieren. Ansprechpartner sind die
Einrichtungsleitungen. Sollten diese nicht erreichbar sein die Bereichsleitungen.

Beim Streik im Jahr 2006 hat der Gemeinderat eine großzügige Regelung zur Rückerstattung
von Gebühren und Essensgeld beschlossen. Dies wird sicher auch in diesem
Jahr der Fall sein. Das Jugendamt wird am Ende des Streiks eine pauschale Lösung
zur Zurückerstattung finden.

Mit freundlichen Grüßen
In Vertretung

Mal sehen, wie das alles weiter geht. Traurig ist nur, dass ver.Di nicht einfällt, wie man auf die Arbeitgeber Druck machen kann, ohne die Eltern zu belasten. Und ob eine Eltern-Demo am Samstag-Nachmittag vor dem Jugendamt die richtige Methode ist, um den Unmut der Eltern auszudrücken wäre auch zu überlegen…

Nein, meine Suppe ess ich nicht…

Wer kennt diesen Satz nicht? Genau, er stammt aus dem Kinderbuch “Struwwelpeter” von Heinrich Hoffmann. Dieser wurde am 13. Juni 1809 in Frankfurt am Main geboren und würde in diesem Jahr nun seinen 200.Geburtstag feiern…

Die Deutsche Post veröffentlichte am 04.06.2009 zu diesem Geburtstag eine offizielle Sondermarke mit einem Motiv aus dem Bilderbuch “Struwwelpeter

200. Geburtstag von Heinrich Hoffmann

Für den Versand auf “normalen” Briefen eignet sich die Marke allerdings nur bedingt, da 85 Cent als Portowert nur bei Büchersendungen bis 500g oder unter Einsatz von 2 Marken als Standardbrief “Welt” einsetzbar ist.

Der “Struwwelpeter” war zunächst nur als Weihnachtsgeschenk für den eigenen Sohn gedacht, aufgrund der Begeisterung von dem Buch bei den Bekannten lies sich Hoffmann davon überzeugen, das Buch drucken zu lassen. Das Buch erschien erstmals 1845 unter dem Titel “Lustige Geschichten und drollige Bilder mit 15 schön kolorierten Tafeln für Kinder von 3-6 Jahren”, erst einige Jahre später und nach Hinzufügen weiterer Geschichten (z.B. die des Suppenkaspers, von dem der Titel stammt, die Geschichte vom bösen Friederich, die Geschichte vom Zappelphilipp und die von Hans-Guck-in-die-Luft) erhielt das Buch den offiziellen Namen “Der Struwwelpeter”.

Das Buch wurde bis heute in mehr als 40 Sprachen übersetzt und in den verschiedenen deutschen Dialekten veröffentlicht. Selbst heute noch hat das Buch nichts von seinem Reiz verloren und die zahlreichen Exemplare der Stuttgarter Stadtbücherei sind meist verliehen.

Heinrich Hoffmann starb am 20. September 1894 in Frankfurt, auf dem dortigen Hauptfriedhof befindet sich noch heute sein Grab.

Augen auf im Straßenverkehr – die Jugendverkehrsschule

Wer kennt sie nicht? Die Jugendverkehrsschule im Stuttgarter Westen? Vermutlich waren viele Stuttgarter bereits selbst als Kinder dort und übten den Straßenverkehr. Seit über 50 Jahren (eröffnet 1953) ist in der Forststraße 26 ein Straßenparcours aufgebaut mit Ampelanlage, Schildern, Kreisverkehr und Holperstrecke.

Am vergangenen Wochenende hatten wir nun einmal selbst die Gelegenheit mit dem Nachwuchs dort unter der Anleitung der Verkehrspolizisten zu üben.

Bei tollem Frühlingswetter gab es nach der Erläuterung, warum ein Helm notwendig ist und ersten Fahrübungen eine komplette Strecke zum nachfahren – die Kinder (und auch die Eltern) hatten viel Spaß dabei. Danke an das Team der Jugendverkehrsschule Stuttgart und das Haus der Familie.

  Stuttgarter Jugendverkehrsschule die Strecke mit dem Schulhaus 
die Pfeile sind manuell veränderbar das "Überwachungshaus"

Die Festschrift zum 50. Jubiläum der Jugendverkehrsschule gibt es (solange Vorrat) im Rathaus oder als PDF auf der Internetseite der Stadt Stuttgart.

Die Raupe Nimmersatt

Schon zu unserer Kinderzeit war die Geschichte der gefräßigen Raupe Nimmersatt ein Klassiker und noch heute begeistert sie die Kinder.

Nelly’s Puppentheater in der Charlottenstraße 44 spielte am 08.03. das Stück für Kinder ab drei Jahren. Wegen des großen Andrangs wurde sogar kurzfristig noch eine Zusatzvorstellung gespielt.

die kleine Raupe

In den nächsten Wochen finden noch weitere Vorführungen statt: Oh wie schön ist Panama, das Häschen und das Hähnchen, drei kleine Schweinchen, der Regenbogenfisch und vieles mehr. Wer an einem verregneten Wochenende mit seinen Kindern einen unterhaltsamen Nachmittag erleben will – der sollte dort mal vorbeischauen.

Das Programm, die Öffnungszeiten und alles weitere gibt es im Internet unter http://www.nelly.de

Brezeln backen für Kinder

Was essen alle Kinder gerne? Natürlich Brezeln. Über das Haus der Familie hatten wir nun die Möglichkeit, in eine Backstube zu schauen und selbst Brezeln zu backen. Einen Dank an dieser Stelle an die Bäckerei Frank in Stuttgart, die unseren Backstuben-Besuch möglich gemacht haben.

beim Brezel formen ab auf's Backblech Laugendusche als Abschluss
 Ab in den Ofen   mmmh, Fertig!

Am Ende hatten wir – wie auch die anderen Kinder – eigene leckere Brezen gemacht und viel gelernt. Es war toll.